Geschäftsführerin [know:bodies] gesellschaft für integrierte kommunikation und bildungsberatung gmbh
1. Welche Art der Kommunikation spricht Sie an?
Das hängt sehr mit dem jeweiligen Thema und dem Ziel, das mit der Kommunikation erreicht werden soll, zusammen. Kommunikation kann humorvoll und emotional wunderbar funktionieren. Hier denke ich beispielsweise an die verschiedenen Motive der Sixt-Werbung. Allerdings gibt es auch viele erklärungsbedürftige Themen, die eine sachliche Art der Kommunikation benötigen, um mich anzusprechen. Dazu gehören etwa wissenschaftliche Texte, in die ich mich gerne vertiefe.
2. Wann ist Content aus Ihrer Sicht erfolgreich?
Content ist dann erfolgreich, wenn er die richtige Zielgruppe anspricht. Mein Tipp: Überlegen Sie sich, welche Botschaften sich für die Zielgruppe eignen, wie Sie diese am besten erreichen und welche Wünsche und Bedürfnisse diese hat. Dies in Bezug zum jeweiligen Produkt oder der angebotenen Dienstleistung. Also nicht «one fits all», sondern zielgruppengerecht und geplant. So ausgerichtet, wird Content erfolgreich.
3. Wie macht sich die Digitalisierung in Ihrem Berufsumfeld bemerkbar?
Meine Studierenden arbeiten im Online-Campus. Für meine Businesskunden ist die digitale Kommunikation – sowohl intern als auch extern – ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Gerade in der internen Kommunikation müssen viele Unternehmen noch ihre Hausaufgaben machen. Besonders die Beschäftigten der jüngeren Generation erwarten funktionierende Social-Media-Plattformen, die in die Kommunikationsstrategie eingebunden sind und ihnen einen Austausch ermöglichen.
4. Welches soziale Netzwerk bevorzugen Sie geschäftlich und welches privat?
Beruflich bevorzuge ich LinkedIn. Meiner Erfahrung nach lassen sich damit spannendere Netzwerkkontakte knüpfen als mit XING. International ist LinkedIn sowieso die führende Plattform in der Business-Onlinewelt. Privat hat Instagram Facebook abgelöst. Fotos machen hier das Rennen gegenüber Texten.
5. Was ist Ihnen im Beruf besonders wichtig?
Diversität und Flexibilität. Durch das Verknüpfen von Lehrtätigkeit und Unternehmensberatung habe ich das Glück, mich immer wieder mit unterschiedlichen Themen zu beschäftigen. Gerade in der Forschung kann das auch sehr detailliert werden, was mir viel Freude bereitet und zukunftsweisende Ergebnisse bringt. Diese sind sowohl für die Theorie als auch für die Praxis relevant. Dabei ist es mir möglich, auch mal mit dem Laptop am Strand oder auf einer Wiese zu arbeiten. Dies unterstützt den kreativen Prozess.
6. Dachten Sie früher, dass Sie einmal das tun werden, was Sie heute tun?
Ich habe schon immer gewusst, dass mein Beruf mit Kommunikation zu tun haben wird. Nach Umwegen über die Hotel- und Airline-Branche habe ich Kommunikationswissenschaften studiert. Die Lehrtätigkeit ist bis zum Beginn meiner Dissertation nicht in meinem Fokus gelegen. Dann bin ich jedoch dazu verdonnert worden. Es hat so viel Spass gemacht, dass ich mir schnell vorstellen konnte, nach der Promotion eine Professur zu übernehmen. Somit war der Weg eigentlich vorgezeichnet, brachte aber trotzdem interessante Schleifen mit sich.
7. Welche Tipps geben Sie Berufseinsteigern?
Kurz: Planung – Praxis–Mut. Grundsätzlich ist es wichtig, früh den beruflichen Weg zu planen und sich darüber klar zu werden, welcher Bereich den eigenen Stärken entspricht und für welches Thema man brennt. Praxiserfahrungen in verschiedenen Sparten sind dabei hilfreich und unterstützen die Entscheidungsfindung. Der wichtigste Tipp ist aber: Haben Sie den Mut, sich bietende Chancen zu ergreifen. Zaudern Sie nicht zu lange, denn die unerwarteten Möglichkeiten sind oft die besten.
Zur Person
Prof. Dr. Astrid Nelke ist Kommunikationswissenschaftlerin und hat an der FOM Hochschule für Oekonomie & Management seit dem Jahr 2014 eine Professur für Unternehmenskommunikation und Innovationsmanagement. Seit 2010 ist sie Geschäftsführerin bei [know:bodies] gesellschaft für integrierte kommunikation und bildungsberatung gmbh. [know:bodies] berät Unternehmen und Organisationen in der integrierten Kommunikation und im Employer Branding. Die Kommunikationsberatung umfasst das gesamte Spektrum der integrierten Kommunikation – vom strategischen Kommunikationskonzept über klassische Pressearbeit, Social-Media-Kommunikation bis zur internen Kommunikation. Beim Aufbau einer starken Arbeitgebermarke werden die Beschäftigten miteinbezogen mit Fokus auf Authentizität und Langfristigkeit.